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News

in Allgemein, Immobilien

Wie jetzt mit dem Asbestrisiko umzugehen ist

Seit Anfang Dezember gilt die neue Gefahrstoffverordnung, die den Arbeits- und Gesundheitsschutz unter anderem bei der Sanierung älterer Gebäude nach Brand-, Wasser- oder Schimmelschäden erhöhen soll. Im Fokus steht das krebserregende Asbest, das sich in vielen bis 1993 errichteten Häusern – die etwa drei Viertel des deutschen Wohnungsbestands ausmachen – findet. Vor Sanierungsmaßnahmen muss nun eine Gefährdungsbeurteilung vorgenommen werden; bestehen Zweifel, ob Asbest verbaut wurde, ist der übliche aufwendige Risikoschutz zu betreiben.

Was bedeutet das für Hausbesitzer, Immobilienverwalter, Sachverständige, Handwerker etc.? Dies beantwortet ein neuer Praxisleitfaden zum „Umgang mit Asbest bei der Gebäudesanierung“, der sich noch in der Konsultationsphase befindet, jedoch schon unter https://vds.de/konsultationsverfahren/vds-3155-entwurf abgerufen werden kann. Federführend ist der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) über seine Tochtergesellschaft VdS. Die Versicherer rechnen durch den fälligen Zusatzaufwand mit Mehrkosten in der Gebäudeversicherung von über 190 Millionen Euro pro Jahr.

in Allgemein

Schufa will Negativeinträge schneller löschen

Wer einen Kredit, etwa für eine Immobilienfinanzierung, erhalten will, muss eine gute Bonität vorweisen können. Das Urteil der Auskunftei Schufa spielt dabei eine wesentliche Rolle. Banken holen es standardmäßig ebenso ein wie Mobilfunkanbieter oder Energieversorger vor einem Vertragsschluss. Wie der Schufa-Score für eine Person genau zustande kommt, ist Betriebsgeheimnis. Klar ist aber: Negativeinträge wegen nicht bezahlter Rechnungen führen zu Abzügen.

Seit Jahresanfang überschattet ein solcher Fehltritt die Kreditwürdigkeit nicht mehr so lange wie zuvor. Statt 36 Monaten wird ein einmaliger Zahlungsverzug nur noch 18 Monate lange gespeichert, solange der geschuldete Betrag innerhalb von 100 Tagen nach einer Mahnung, die der Schufa bekannt ist, beglichen wird. Zudem dürfen in den 18 Monaten keine weiteren Negativmeldungen eingehen. „Die Neuregelung der Speicherfristen bietet Vorteile für beide Seiten: Sie bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern, die rasch ihre versäumte Zahlung nachholen, die Chance, schneller ihre Bonität zu verbessern. Davon profitieren auch Unternehmen, die so schneller an ihr Geld kommen“, kommentiert die Schufa-Vorstandvorsitzende Tanja Birkholz.

in Versicherungen

Europäische Versicherer bestehen Stresstest

Die europäische Versicherungsaufsicht EIOPA (European Insurance and Occupational Pensions Authority) untersucht regelmäßig, wie gut die Versicherungsgesellschaften finanziell für denkbare Extremszenarien gerüstet sind. Die Simulationen unterstellen starke Vermögensverluste infolge hoher Zinsen, abschmierender Immobilienwerte und gestiegener Volatilität. Im Vergleich zu den Stresstests, die im Rahmen der europäischen Solvency-II-Richtlinie durchgeführt werden, geht die EIOPA noch einen großen Schritt weiter: Der getestete Härtefall hat eine Eintrittswahrscheinlichkeit von unter 0,03 Prozent und tritt damit statistisch weniger als einmal in drei Jahrtausenden ein. Bei den Solvency-II-Prüfungen dagegen werden Szenarien simuliert, zu denen es theoretisch alle 200 Jahre kommt.

Trotz dieser hohen Messlatte haben alle 48 teilnehmenden europäischen Versicherungsgruppen, darunter sieben aus Deutschland, den EIOPA-Stresstest bestanden. Ihre durchschnittliche Solvenzquote liegt mit 140 Prozent weit über dem Schwellenwert von 100 Prozent.

in Allgemein, Immobilien, Versicherungen

So schützen Sie Ihre Wasserleitungen vor Frostschäden

Deutschlandweit sorgen eingefrorene Wasserleitungen im Schnitt für versicherte Schäden von rund 130 Millionen Euro pro Jahr, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt. Der Betrag verteilt sich auf etwa 26.000 Schadensfälle. Viele von ihnen ließen sich mit einfachen Präventionsmaßnahmen vermeiden.

Zentral ist vor allem eine ausreichende Beheizung der Räume, auch wenn diese kaum genutzt werden. Die Frostschutzeinstellung – standardmäßig mit einem Sternchen markiert – reicht dafür in aller Regel nicht aus, da sie nur den Heizkörper selbst vor Frostschäden bewahrt, entlegenere Rohre hingegen nicht. Sollen Räume unbeheizt bleiben, empfiehlt es sich, dort befindliche Rohre zu entleeren. Das Gleiche gilt für Leitungen außerhalb des Gebäudes. Zudem sollte mit einer effektiven Fenster- und Türenisolierung auch im Keller verhindert werden, dass kalte Zugluft eindringt. Frei in unbeheizten Räumen verlaufende Wasserrohre werden ebenfalls mit einer Isolierung vor dem Einfrieren geschützt.

Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich das Risiko eines Wasserschadens deutlich reduzieren. Ein Restrisiko indes bleibt immer. Hausbesitzer sollten sich auch aus diesem Grund mit einer Wohngebäudeversicherung gegen mitunter sehr kostspielige Wasserschäden wappnen.

in Allgemein

Sind E-Autos brandgefährdeter als Verbrenner?

Wer die Massenmedien verfolgt, kann schnell den Eindruck gewinnen, dass Elektroautos leichter und häufiger Feuer fangen als Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Das liegt jedoch einfach an der häufigeren Berichterstattung über solche Ereignisse. Tatsächlich geben die Schadensstatistiken der Versicherer keine höhere Brandgefahr von E-Autos her.

2023 verzeichneten die Kaskoversicherer 14.200 Autobrände, die einen Gesamtschaden von rund 100 Millionen Euro verursachten, also etwa 7.100 Euro pro Fall. Der Anteil der Elektrofahrzeuge daran ist ungefähr so hoch wie ihr Anteil an allen versicherten Fahrzeugen.

Dass E-Auto-Brände in den Medien dennoch überrepräsentiert sind, dürfte in erster Linie auf das besondere Brandgeschehen zurückzuführen sein, das bei einer Beteiligung der Antriebsbatterie auftritt. Bei einem sogenannten Thermal Runaway können sich Zellen überhitzen und schließlich in Flammen aufgehen, die dann schwierig zu löschen sind und enorme Rauchmengen hervorbringen. Mitunter müssen die Fahrzeuge in Löschwasser getaucht werden, um die Batterie abzukühlen.

in Allgemein, Immobilien

Starker Mietpreisanstieg in Großstädten – vor allem in Berlin

In der Bundeshauptstadt haben sich die durchschnittlichen Wohnungsmieten bei Neuvermietungen von 2014 bis 2023 mehr als verdoppelt. Während vor neun Jahren noch 8,10 Euro pro Quadratmeter aufgerufen wurden, waren es im vergangenen Jahr 16,35 Euro, wie die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken mitteilte. In die Statistik gingen online inserierte Erst- und Wiedervermietungen ein.

Mit seiner Preiswachstumsrate von 8,1 Prozent p. a. liegt Berlin an der Spitze der 14 größten Städte Deutschlands. Am anderen Ende rangiert Dresden mit 2,4 Prozent. Den höchsten Quadratmeterpreis müssen Neumieter allerdings nach wie vor in München bezahlen, wo im Schnitt über 20 Euro verlangt werden. In mittlerweile 8 Städten liegt der Durchschnittspreis bei mehr als 10 Euro – 2014 war das nur in München, Frankfurt und Stuttgart der Fall.

Um den Mietpreisanstieg zu dämpfen, fordert Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner nun eine strengere Anwendung der sogenannten Mietpreisbremse. Ob die allerdings über 2025 hinaus noch Bestand haben wird, steht in den Sternen – die Ampel Koalition plante zwar eine Verlängerung, zerbrach allerdings vor einem Beschluss.

in Allgemein, Finanzen, Versicherungen

Marderbisse und Teilediebstähle treiben Kfz-Versicherungskosten hoch

Für den jüngsten Ausgabenanstieg der Kfz-Versicherer, die auch 2024 mit einem Defizit abschließen werden, sorgen im Wesentlichen die galoppierenden Ersatzteil- und Werkstattpreise. Im Schatten dieser Entwicklung sind indes weitere Kostentreiber am Werke.

Zum einen erreichten die Marderschäden 2023 mit 128 Millionen Euro einen neuen Rekordwert, der ganze 23 Prozent über dem bisherigen aus dem Vorjahr lag. Vor zehn Jahren betrug die Gesamtsumme weniger als die Hälfte, obwohl die Schadenhäufigkeit – also die Fälle pro 1.000 versicherte Fahrzeuge – ähnlich hoch war wie heute. Eine ähnliche absolute Größenordnung verzeichneten die Kfz-Versicherer zum anderen beim Autoteilediebstahl, der (versicherte) Schäden von 124 Millionen Euro und damit 9 Prozent mehr als 2022 verursachte. Das Niveau liegt unter dem Mitte der 2010er-Jahre gesehenen, steigt aber nach einem „Corona-Knick“ seit 2020 wieder an.

Werden fest mit dem Auto verbundene Teile entwendet, springt die Kaskoversicherung ein. Wertgegenstände wie Smartphones sind indes nicht abgedeckt und sollten daher nie unbeaufsichtigt im Auto gelassen werden. Auch bei Marderschäden greift die Kaskoversicherung; zu unterscheiden ist hier zwischen Tarifen, die nur direkt vom Tier verursachte Schäden ausgleichen, und solchen, die auch Folgeschäden umfassen.

in Allgemein, Finanzen, Versicherungen

Kfz-Versicherer erwarten 2024 Verlust von 2 Milliarden Euro

Die Preise für Autoersatzteile haben ihren Höhenflug fortgesetzt und sich in diesem Jahr im Schnitt erneut um 6 Prozent verteuert. Für die vergangenen zehn Jahre steht damit eine durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 5,4 Prozent zu Buche. Die allgemeine Inflation betrug im selben Zeitraum 2,4 Prozent p. a. Hinzu kommen Werkstatt-Stundensätze, die mit knapp 190 Euro bereits seit 2023 auf Rekordniveau liegen.

Vor allem wegen dieser Kostentreiber rechnet der Versicherer-Gesamtverband für 2024 mit einem Minus von etwa 2 Milliarden Euro in den Kassen der Kfz-Versicherer, die für jeden eingenommenen Beitrags-Euro 1,06 Euro ausgeben müssen. Merkliche Prämiensteigerungen sind daher unumgänglich, nachdem die Beiträge zur Kfz-Haftpflichtversicherung in den letzten zehn Jahren im Schnitt lediglich um 1,1 Prozent jährlich angehoben wurden.

Ein Versichererwechsel, wie er noch bis zum 30. November möglich ist, kann die Kostenbelastung indes reduzieren. Wer dabei das Optimum herausholen möchte, sollte nicht auf Online-Tarifvergleiche zurückgreifen – diese bilden nicht den gesamten Markt ab und warnen nicht vor brisanten Schutzlücken in Billigtarifen.

in Finanzen, Immobilien

Immobilienkäufer bringen immer weniger Eigenkapital mit

Gemäß der aktuellen Analyse eines großen Immobilienfinanzierungs-Unternehmens müssen Haus- und Wohnungskäufer zunehmend höhere Kreditsummen in Anspruch nehmen. Das zeigt sich etwa im steigenden Beleihungsauslauf. Dieser gibt den Anteil der Fremdfinanzierung am Beleihungswert – dem Wert, den die Bank dem Objekt zuschreibt – an. Die Kennzahl kletterte im September durchschnittlich auf 87,5 Prozent, nachdem sie ein Jahr zuvor noch 85,9 Prozent betragen hatte.

Die durchschnittliche Kreditsumme wuchs auf rund 313.000 Euro an, 5.000 Euro mehr als im Vormonat. Nicht nur wegen dieses Trends müssen sich die Immobilienkäufer für immer längere Zeiträume verschulden: Die im September vereinbarten monatlichen Kreditraten fielen so niedrig aus wie seit zwei Jahren nicht mehr, bei einer praktisch gleichbleibenden durchschnittlichen Zinsbindung von knapp elf Jahren. Legt man beispielhaft 300.000 Euro Kreditsumme, 2 Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und 10-jährige Zinsbindung zugrunde, belief sich die sogenannte Standardrate auf monatlich 1.395 Euro.

in Allgemein, Versicherungen

Mofas und E-Scooter sollen Dauerkennzeichen erhalten

Das Bundeskabinett hat im Zuge des Bürokratieentlastungsgesetzes IV eine Änderung des Versicherungskennzeichen-Systems für Mofas und E-Scooter beschlossen. Bisher müssen diese jährlich neu versichert werden, was mit einem farbigen Kennzeichen – in diesem Jahr in Blau – nachgewiesen wird. Ordnungshüter können so schnell erkennen, ob der Versicherungsschutz aktuell ist. Ab März 2026 sollen die langsameren Zweiräder mit einem permanenten Kennzeichen versehen werden, das der jeweilige Versicherer nach Vertragsablauf wieder einzieht. Ein Zulassungsverfahren soll es weiterhin nicht geben.

Die Versicherungswirtschaft ist nicht nur wegen der zusätzlichen Vollzugsaufgabe wenig begeistert, sondern befürchtet darüber hinaus, dass nach einer Änderung mehr Kleinfahrzeuge ohne Versicherungsschutz unterwegs sein könnten – auch wenn das für die Fahrer kostspielig werden kann, denn es handelt sich um eine Straftat. Neben einer Geldbuße drohen Führerscheinentzug und bis zu einem Jahr Gefängnis. Zudem müssen die Kosten bei einem Unfall komplett selbst übernommen werden.