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in Finanzen
Sparer im Euroraum müssen sich weiter in Geduld üben

Same procedure as last year, same procedure as every year: Wer auf eine Trendwende in der Zinspolitik gehofft hatte, wurde kürzlich erneut enttäuscht. Der brummenden Konjunktur zum Trotz beließ der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) bei seiner letzten Tagung nicht nur den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent. Darüber hinaus hat die EZB auch angekündigt, die Leitzinsen „mindestens über den Sommer 2019“ auf dem derzeitigen Niedrigstniveau einzufrieren. Eine Anhebung soll erst erfolgen, wenn sich die Inflationsrate dem EZB-Ziel von zwei Prozent „nachhaltig“ angenähert hat. Damit ist ein Ende der Durststrecke für die europäischen Sparer weiterhin nicht absehbar, festverzinsliche Anlagen bleiben einstweilen Realverlustbringer.

Die Anleihenkäufe sollen dagegen wie geplant heruntergefahren werden. Bis Ende September erwirbt die EZB noch monatlich Anleihen für 30 Milliarden Euro, danach wird das Ankaufvolumen halbiert. Ab 2019 wird der Anleihenbestand der EZB nicht mehr weiter ausgebaut, aber konstant gehalten, indem fällige Anleihen wiederangelegt werden.

in Versicherungen
Warum Hundehalter haftpflichtversichert sein sollten

Auch wenn der eigene Hund sich bisher immer vorbildlich verhalten hat: Dass seine Instinkte mal mit ihm durchgehen, ist nie ausgeschlossen. Im Fall der Fälle kann dabei ein nennenswerter Schaden entstehen. Beispiel: Ein Handwerker wird vom Hund gebissen und kann daraufhin einige Wochen lang nicht arbeiten. Neben Schmerzensgeld und Behandlungskosten käme dann noch der Verdienstausfall hinzu. Noch größeres Schadenspotenzial ergibt sich, wenn ein Hund einen Verkehrsunfall verursacht. Für den Schaden muss der Hundehalter auch dann einspringen, wenn er nichts falsch gemacht und alle Vorschriften beachtet hat („verschuldensunabhängig“).

In mittlerweile sechs Bundesländern – Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen – ist Haftpflichtschutz für Hundehalter aus diesen Gründen schon vorgeschrieben. Lediglich Halter sogenannter Listenhunde, die als besonders gefährlich gelten, müssen deutschlandweit eine Police abschließen. Aus Eigeninteresse sollten auch die Tierfreunde in den anderen Bundesländern nicht erst warten, bis eine gesetzliche Versicherungspflicht kommt. Tierhalter-Haftpflichtversicherungen sind ab etwa 50 Euro Jahresprämie erhältlich, für einen Premium-Schutz werden bis zu 200 Euro aufgerufen.

in Vorsorge
Wenn sich Kassenpatienten selbst in eine Klinik einweisen …

… dann müssen sie mit Widerstand ihrer Krankenversicherung rechnen. Die sieht nämlich, außer in
Notfällen, gern eine vertragsärztliche Einweisung als Basis für die Kostenerstattung. In einem Urteil
vom 19. Juni hat das Bundessozialgericht nun die Patientenrechte gestärkt: Auch abseits von
Notfällen sind die Krankenkassen zur Kostenübernahme verpflichtet, wenn die Versorgung „in einem
zugelassenen Krankenhaus erfolgt, erforderlich und wirtschaftlich ist“.
Im verhandelten Fall hatte sich ein Mann für drei Wochen zur stationären Behandlung in eine Klinik
begeben, ohne von einem Vertragsarzt eingewiesen worden zu sein. Seine Krankenkasse verweigerte
im Anschluss die Erstattung der fälligen 5.600 Euro unter Berufung auf die „Selbsteinweisung“. Die
Sache ging vor das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen, das ebenso für den Patienten
entschied wie nun das Bundessozialgericht in der Revision. Sollten in den Bundesländern von diesem
Urteil abweichende Regelungen getroffen worden sein, dann sind diese nichtig.

in Vorsorge
Stationäre Pflege kostet im Schnitt 1.750 Euro Eigenanteil

Die Pflege in einer stationären Einrichtung ist teuer, und die gesetzliche Pflegeversicherung
übernimmt nur einen Teil der Kosten. Der PKV-Verband hat 11.400 Einrichtungen abgefragt und nun
aktuelle Zahlen vorgelegt: Im Schnitt müssen die Pflegebedürftigen rund 1.750 Euro aus eigener
Tasche zuzahlen, wenn sie keine private Zusatzversicherung abgeschlossen haben. Regional fällt
dieser Eigenanteil jedoch sehr unterschiedlich aus.
Am teuersten in die stationäre Pflege in Nordrhein-Westfalen, wo der Eigenanteil 2.263 Euro beträgt.
Es folgen das Saarland mit 2.111 und Baden-Württemberg mit 2.030 Euro. Am anderen Ende der
Skala rangieren Sachsen-Anhalt (1.132 Euro), Mecklenburg-Vorpommern (1.162) und Sachsen
(1.170). Die Zahlen decken sich weitgehend mit denen des Pflegereports 2017 von Barmer-GEK.
Mit der jüngsten Pflegereform wurden die Pflegebedürftigen zwar etwas entlastet, an der
grundlegenden Unterfinanzierung hat sich jedoch nichts geändert. Für den Pflegegrad 5 zahlt die
gesetzliche Pflegeversicherung pro Monat 2.005 Euro zu. Die verbleibende Lücke müssen die
Pflegebedürftigen selbst füllen, wozu gegebenenfalls auch Vermögensgegenstände veräußert
werden müssen. Reicht das Geld nicht aus, können auch die Kinder der Pflegebedürftigen zur
Mitfinanzierung verpflichtet werden.

in Finanzen
Dividendenzahlungen um knapp 12 Prozent gestiegen

Die börsennotierten deutschen Unternehmen haben in der laufenden Dividendensaison die
Rekordsumme von 52,6 Milliarden Euro an ihre Shareholder ausgeschüttet, wie die Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) errechnet hat. Das entspricht einer Steigerung um
satte 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Gros der Dividenden stammt mit 35,8 Milliarden
Euro von den 30 DAX-Konzernen.
Damit gewinnen Dividendenpapiere gegenüber Anleihe-Alternativen weiter an Attraktivität. Mit ihrer
Kombination aus Ausschüttung und Kursgewinnpotenzial bieten sie einen vergleichsweise sicheren
Ausweg aus dem Niedrigzinsdilemma. Wer einsteigen will, sollte sich nicht nur die jeweils letzte
Dividendenzahlung ansehen. Vielmehr empfehlen sich Unternehmen, die über Jahre hinweg eine
stabile oder steigende Dividende stemmen konnten. So hat beispielsweise BASF ihre Dividende in
acht der letzten zehn Jahre angehoben, die Allianz in sieben. Neben Einzeltiteln stehen
Privatanlegern auch Dividendenfonds offen, die das Geld mehr oder weniger breit streuen.

in Versicherungen
Eklatanter Kostenanstieg bei Rechtsstreitigkeiten

Zwischen 2012 und 2016 haben sich Rechtsstreitigkeiten in Deutschland durchschnittlich um knapp
19 Prozent verteuert. Das geht nach einer Analyse des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) vor allem auf deutlich gestiegene Anwaltshonorare zurück. Aber auch
die Gerichtskosten haben zugelegt. Zum Vergleich: Das allgemeine Preisniveau legte im selben
Zeitraum bloß um 3,2 Prozent zu.

So muss man sich laut einer GDV-Musterrechnung bei einem Streitwert von 10.000 Euro auf Kosten
von 4.500 Euro einstellen – und zwar lediglich in der ersten Instanz. Die Gerichtskosten sind dabei
mit 700 Euro noch überschaubar, die Anwaltsleistungen aber schlagen mit 3.800 Euro zu Buche.
Dieses Kostenrisiko hält viele Bürger davon ab, ihr Recht einzuklagen – es sei denn, sie verfügen über
eine Rechtsschutzversicherung.

In manchen Rechtsbereichen fiel die Steigerung sogar mehr als zehnmal so hoch aus wie im
Durchschnitt. So schnellten die Kosten für ein Verfahren wegen schimmelbedingter Mietminderung
um über 200 Prozent nach oben.

in Versicherungen
Blitze verursachen immer höhere Schäden pro Einschlag

Im Jahr 2013 wurde pro versichertem Blitzeinschlag noch eine Schadenssumme von durchschnittlich
580 Euro registriert. Binnen vier Jahren ist dieser Wert auf 840 Euro geklettert, wie der
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nun in seiner Bilanz für 2017 darlegte.
Die satte Steigerung um 45 Prozent wird primär dem Trend zum Smarthome zugeschrieben, also zur
elektronischen Vernetzung von immer mehr Geräten und Funktionen. Werden beispielsweise
Rollläden und Heizungen klassischerweise von Hand betätigt, so werden sie im Smarthome in die
digitale Steuerung einbezogen. Dementsprechend kann sich die Überspannung im Haus weiter
ausbreiten.

Insgesamt blieb die Schadenssumme 2017 aber mit circa 250 Millionen Euro auf dem
Vorjahresniveau, da rund 20.000 Fälle weniger zu verzeichnen waren. Auch dieser Trend zeigt sich
seit Jahren. So gab es im Jahr 2007 noch 480.000 versicherte Einschläge, im letzten Jahr waren es
rund 300.000. Die Blitzschutzmaßnahmen scheinen also immer besser zu funktionieren.